Seit 46 Jahren besteht der Chor Young People nun schon. Was 1974 als Jugendchor in der Gemeinde St. Mariae Geburt entstand, ist heute zu einem renommierten und anspruchsvollen Chor herangewachsen. So manche Gründungsmitglieder sind der Gruppe bis heute treu geblieben.
Unzählige Konzerte gab der Chor und seine Band bis jetzt zum Besten und ihre Fangemeinschaft ist zu einer riesigen Menge geworden.
Was macht ein Chor ohne Publikum?
Viele Fragen standen für Chorleiter Rainer Stemmermann, seine 32 Sänger und Sängerinnen, sowie die fünfköpfige Band im Raum. Wie und wann geht es weiter, was können wir tun, um diese musikalische Zwangspause zu überstehen? „Ich versuche, die in dieser Phase besonderen Bedürfnisse der Sängerinnen und Sänger meiner Chöre bestmöglich zu verstehen und Übungen zur Stimmerhaltung und zum Stimmaufbau als Audio- und Videomaterial aufzubereiten“ erklärt Chorleiter Rainer Stemmermann. „So habe ich mein Arbeitszimmer zu einer Art Aufnahmeraum umfunktioniert, in dem ich täglich neue Übungen als Audio oder Video aufzeichne.“
Digitale Medien bieten Alternativen
Per Telefon oder Video-Chat steht der engagierte Chorleiter regelmäßig mit vielen Menschen aus seinen Chören und Ensembles im Kontakt. „Alle meine aktuell 150 Sängerinnen und Sänger versuche ich mit meinen digitalen Inhalten zu erreichen und dabei individuell anzusprechen. Bisher sind alle sehr dankbar dafür – mit vielen hilfreichen Rückmeldungen und Wünschen, manche sind dabei digital affiner als die anderen und ganz wenige haben leider kaum Zugang zu digitalen Medien. Die versuchen wir aber mit telefonischen Kontakten bis hin zur Zusendung von Material zu unterstützen“ berichtet Rainer Stemmermann.
Choir@Home
Donnerstagabend, 20.00 Uhr – nicht im Gemeindesaal, sondern im Zuhause von jedem Chormitglied entsteht nun ein kleines bisschen Chorfeeling.
Chorleiter Rainer Stemmermann meldet sich pünktlich per E-Mail und schickt quasi „Hausaufgaben“ an seine Leute. WarmUps, Stimmübungen, MP4, MP3, alles, was die digitale Technik hergibt, packt er in einen Probenabend. Stellvertretender Chorleiter und Schlagzeuger Stefan Grafers unterstützt ihn mit Einzelstimmen-Sequenzen und bietet so die Möglichkeit, dass jeder und jede die Übungen beliebig oft in Anspruch nehmen kann. „Ich hoffe, dass es uns gelingt unsere Stimme fit zu halten, einige neue Stücke kennen zu lernen, uns mit Audio- und Videobeispielen ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln, bis wir auf gehaltvollem Niveau wieder einsteigen können“ berichtet der Chorleiter zuversichtlich.
Singen macht glücklich
„Ich bin auf jeden Fall dabei“, „Vielen Dank für die tolle Aktion“, „Mehr davon“, „Diese Chorprobe hat mich emotional mitgenommen“, „Vielen Dank für das Gefühl, nicht alleine vor dem Computer zu sitzen“, dies sind nur einige Reaktionen der Young People.
Die Magie der gemeinsamen Töne wird kommen
Rainer Stemmermann: „Ich versuche mir vorzustellen, wie es sein wird, wenn wir nach der Zeit der chorischen Abstinenz zum ersten Mal wieder zusammenkommen dürfen. Wie es sein wird, wieder gemeinsam zu singen. Der wichtigste Grund für Menschen, im Chor zusammen zu kommen, ist es, gemeinsam Klänge zu gestalten, gemeinsam aus einzelnen Linien ganze Akkorde zu bauen, den gemeinsamen Rhythmus zu spüren und zusammen als Gruppe etwas ganz Besonderes zu erschaffen. Und nach dieser leider notwendigen Pause wird dies sicher ein außergewöhnlicher, magischer Moment sein, den wir uns alle herbeiwünschen.“
Wann geht es richtig weiter?
Alle wünschen sich, dass es bald weitergeht, nur wann, kann niemand voraussagen. Fest geplant ist natürlich der Höhepunkt im Jahr 2020, das traditionelle Novemberkonzert am 22.11.2020 in der Kirche St. Elisabeth in Essen-Frohnhausen.
CD „You raise me up“ für Ungeduldige
Wer nicht so lange auf Gospel-, Spiritual- and more-Musik der Young People warten möchte, kann gerne die CD „You raise me Up“ käuflich erwerben. Mehr Informationen findest du hier…